Frösche zu halten, ist eigentlich kein Hexenwerk. Entsprechend großes Terrarium einrichten, für ordentliche Bepflanzung, Beregnung und Beleuchtung sorgen, Frosch rein. Fertig. Ziemlich einfach ... wenn da nicht die Sache mit den Futtertieren wäre. Frösche fressen nämlich kein Flockenfutter oder Granulat, wie die Fische im Zoozimmer und auch kein Schnitzel mit Pommes, wie der Typ aus dem Zoozimmer. Nein, für sie müssen es Insekten sein ... lebende Insekten! Eigentlich nicht das Problem, denn man kann Futtertiere ja zu vernünftigen Preisen im Internet bestellen (ich mache das im Notfall bei
rana-terrarienbau), aber zum sicherstellen einer kontinuierlichen Versorgung muss man eben Futtertiere auch selbst züchten um die hungrigen Mäuler satt zu bekommen. Neben Springschwänzen, Bohnenkäfern und tropischen Asseln, sind das Drosophilas (auch unter dem Namen Fruchtfliegen bekannt).
Voilà - das wäre die Menueauswahl in meiner Speisekarte zur Gut Bürgerlichen Froschküche. Wer mehr zu meinen Futterzuchten nachlesen will, der kann das
hier tun.
Wichtig ist, dass man unterschiedliche Futtertiere zur Verfügung stellt. Klar, sogar die Dönerbude um die Ecke hat mehr zu bieten als Döner in den Varianten "mit scharf oder ohne scharf ?" und auch beim MC Donald gibt es nicht nur den Big Mäc. Für die Frösche stellen aber die Drosophilas ohne Zweifel den Hauptanteil auf meinem gedeckten Tisch dar.
Und da beginnt nun das Problem, denn der größte Feind des Insekts Fruchtfliege ist ein anderes Insekten mit Namen Milbe. Diese befallen in regelmäßigen Abständen die Zuchtansätze, so dass die Drosis quasi in die Knie gehen und der Zuchtansatz zusammenbricht. Kommt das dann noch zu einem Zeitpunkt vor, in dem das Internet nichts liefern kann (früher hatte ich schon zwei- dreimal so eine Situation) wird es kritisch. Deshalb hilft im Hinblick auf eine stabile Futterversorgung nur der kontinuierliche Nachschub neuer, eigener Zuchtansätze, was ziemlich arbeitsintensiv ist. Vielleicht gelingt es mir jedoch, den Output pro Zuchtansatz anzuheben, indem ich die Milben reduzieren kann und für ein besseres Zuchtklima sorge. Dazu werde ich folgende Verbesserungen ausprobieren, die ich bei meinen Besuchen in diesem Jahr bei
Dutch Rana und bei
Michael gesehen habe.
In den Niederlande werden die Zuchtansätze nämlich mit genügend Frischluft umfächelt um bessere Schlupfraten zu erzielen, außerdem stoppt Michael die Ausbreitung seiner Milben mit Hilfe eines Kontakinsektizids. Beides kombiniert ergibt folgende Zoozimmerlösung:
ich habe im Technikraum, in welchem die Fruchtfliegengläser gelagert werden, jetzt ein Regal an der Wand angebracht, dessen Regalböden ich mit dem Kontakinsektizid
Superform InsektenEx behandele. Laut Anwendungs-anweisung genügen dafür Abstände von 6 Wochen. Da es sich um ein reines Kontaktmittel handelt, sind die Fruchtfliegen in den Gläsern nicht tangiert, wohl aber die Milben, die versuchen von einem Glas zum anderen zu wandern. Außerdem habe ich gegenüber dem Regal einen
Aquarienventilator angebracht, damit die Becher möglichst viel Frischluft abbekommen. Das Ergebnis kann man hier sehen.
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Drosoboard mit ungewaschenem Waschbecken :-) |
Ich hoffe, dass sich damit die Fruchtfliegenzucht verbessert.
Gruß Frank