Donnerstag, 30. Juni 2016

Panta Rhei


Ich habe mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt und auf der Rückfahrt von einem BG Seminar das Aquaristikgeschäft Panta Rhei in Wedemark-Brelingen bei Hannover besucht. Um es kurz zu machen: es ist das mit Abstand beste Fischgeschäft, das ich je gesehen habe. Mit Abstand !


Panta Rhei


Wieso ? Nun, ich habe es noch nie erlebt, dass in einem Zoogeschäft so viele mir komplett unbekannte Arten zu sehen waren. Auch wenn das Ladengeschäft nicht sonderlich groß ist, so schwimmen doch mehr als 350 Arten vor Ort und im Grunde ausschließlich solche, die man sonst nirgends sehen kann.



Teil der Verkaufsanlage


Z.B. eine aus Eritrea stammende Danakilia Art. Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Chichlidenart, die nur in zwei Seen in Nordostafrika in der heißen und extrem trockenen Danakilsenke vorkommt. Der Mitarbeiter von Panta Rhei erklärte mir dazu, dass am Wochenende 5 Tiere von ihnen an einen Aquarianer nach Australien versandt werden. Panta Rhei versendet weltweit.



In einem anderen Becken schwamm ein Crenichichla aus dem Rio Tapajos ... ich habe schon mal Bilder von diesen wunderschönen Fischen gesehen ... in Natura sah ich sie gestern zum ersten Mal. Genial !


Crenichichla aus dem Rio Tapajos


Auch zum ersten Mal in Natura habe ich den Tucano Salmler gesehen ... was für ein herrliches Fischlein ! Da könnte man schwach werden, allerdings fressen die ausschließlich Lebendfutter, was für mich derzeit nicht umsetzbar ist.



Tucano Salmler


Weitere Arten - und diese nur exemplarisch erwähnt - wären ein Paar riesige, pizzatellergroße Rochen (Wert ca. 11.000 €), tolle Schlangenköpfe, Erdbeerschokos, mehrere Standortvarianten von Heros Buntbarschen, mehrere Arten aus der Familie der Prachtbuntbarsche, mehrere Arten von Skalaren aus verschiedenen Fanggebieten und so weiter und so weiter. Ich bin nur mit einem Dauergrinsen im Gesicht durch die Ausstellung gelaufen ...



teueres Rochenpaar


schwarze Prachtbuntbarsche


Buntbarsche



Erdbeerschokoladengurami


Was Panta Rhei aber meines Erachtens ganz besonders heraushebt ist die Innovation, mit der hier an diversen Techniken und deren Nutzbarmachung für die Aquaristik gearbeitet wird. Neben dem Einsatz von LED's für die Beleuchtung und dem Steckenpferd von  Panta Rhei, dem Bau von Strömungspumpen, hat mich deren Einsatz in mehreren Strömungsbecken besonders beeindruckt. Technik wird dazu genutzt möglichst naturnahe Aquarien gestalten, wie z.B.  der Nachbau des Uferbereichs eines Sees aus dem ostafrikanischen Grabenbruch mit einer ... Wellenmaschine !





Ein Lagunensaumriff (ebenfalls mit Wellenmaschine) befindet sich im Aufbau. Auch Klasse: die Einrichtung eines Schwarzwasserbiotops unter Einsatz von Panta Hum Pro (besetzt mit Wildfang Diskus)



Schwarzwasserbiotop für Diskus

oder das große Channa Becken (mit Beregnungsanlage).




Wie schon geschrieben: das mit Abstand beste Fischgeschäft, das ich je gesehen habe. Es hat nur einen "Makel" ... es liegt mehr als 550 Km von Zweibrücken entfernt und ist damit nicht mal eben so zu erreichen. Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn wer weiß, was ich dort alles erwerben würde, wenn ich Dauergast wäre. Gestern konnte ich mich jedenfalls zurückhalten und habe nur eine Dose des eigens von Panta Rhei hergestellten Fischfutters mit genommen ... heute Abend wird das gleich ausprobiert.

Aber die Stockliste der Webseite werde ich regelmäßig im Auge behalten :-).
Bedanken muss ich mich auch unbedingt noch bei dem Mitarbeiter von Panta Rhei, der mir fast zwei Stunden lang geduldig und sehr kompetent alles erklärt hat. Ein wirklich aussergewöhnlicher Besuch !


Gruß Frank


Samstag, 25. Juni 2016

Pandas haben Nachwuchs

Das Sterben gehört zum Leben wie die Geburt. Wenn ich im letzten Blog Eintrag über das Sterben von Tieren im Zoozimmer berichtet habe, so kann ich heute ein freudiges Ereignis von dort vermelden. Die Panda Panzerwelse haben Nachwuchs bekommen ... ein kleiner Panda tourt mit seinen großen Kollegen durchs Becken ... yipieh !


Panda Nachwuchs on tour

Gruß
Frank

Sonntag, 12. Juni 2016

Über das Sterben

Ein schwieriges Thema. Wenn man - wie ich - etliche hundert Fische und ein paar Frösche hält,  kommt es auch dazu, dass Tiere sterben. Bei mir ist das meist dann der Fall, wenn die Tiere in die Jahre gekommen sind. Nun hab ich aktuell einen solchen Fall.

Ein alt gewordener Keilfleckbärbling (man kann das Alter aufgrund der Größe und der Krümmung der Wirbelsäule einschätzen) treibt schon seit einigen Tagen abgemagert im Becken umher.

Was tun ?

Früher hab ich diese Fälle "erlöst". Bei Fischen nimmt man dazu ein scharfes Messer und schneidet  den Kopf ab, was angesichts der Größe eines Salmlers oder Bärblings nicht ganz einfach ist. Meine Ansicht dazu hat sich jedoch geändert und gerade am Fall des alten Keilfleckbärblings, glaub ich, kann ich es erklären.
Die Keilis halte ich schon seit Jahren in aufeinander folgenden Generationen, ohne sie gezielt zu vermehren. Das bedeutet, dass der Fisch nun schon mehrere Jahre bei mir schwimmt, event. sogar umgeben von seinen Nachkommen, wenn er einer derjenigen ist, die sich vermehrt haben. Und da denke ich, kann ich ihn nicht aus diesem ihm wohlvertrauten Kreis herausreissen und töten, um sein Leiden abzukürzen.
Klar - laut Tierschutzgesetzt darf man ohne vernünftigen Grund Tieren keine Leiden oder Schmerzen zufügen (§ 1 TierSchG). Nur ... woher weiß ich, dass der Fisch leidet ? Das Sterben gehört zum Leben dazu - unabdingbar. Woher weiß ich, dass ich ihm nicht gerade dadurch noch mehr Leid zufüge, indem ich ihn aus SEINEM Schwarm herausfange, um ihn zu töten ? Ist Letzteres nicht gerade das, was das größere Leid wäre ?
Es ist unabdingbar - Sterben werden wir alle, aber wenn, dann doch im Kreis derjenigen, die auch im Leben um einen herum waren. Zumindest sehe ich das so ... und ich bin der festen Überzeugung, dass diese Grundanahme nicht nur auf den Mensch, sondern auf alle Geschöpfe zutrifft. Für mich besteht da kein Unterschied zwischen Homo sapiens und Trigonostigma espei.

Deshalb werde ich meinen alten Keilfleckbärbling nicht "erlösen".

Frank

der alte Keilfleckbärbling



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